Objekt u. Foto: Emy Brenneke

 
 

 

bennen

 

"Wenn ich auf einer Pflasterstrasse gehe und da fehlt ein Pflasterstein. Dann ziehe ich immer meinen Schuh aus und probiere, ob der Fuss da rein passt. Das ist bennen".


 

"Es gibt den großen Ben in London und vielleicht gibt es auch einen kleinen Ben.
Und dann bennen die zusammen, oder?"


 

"bennen - das ist ein Rendezvous mit mir selbst".


 

Meinem Hund einen Scheitel kämmen, das ist bennen für mich“.


 

bennen – das ist Wortmalerei. Wie Anna Blume. Eine Fiktion und unerreichbar“.


 

bennen – das ist Druidentee von Denns...".


 

Ich würde mich gern hinsetzen und was von bennen erzählen, aber es muss mir erst mal im Kopf rumgehen“.

 

Ich benne heute abend vorm Spiegel“.

 

bennen -das ist neutral. In meinem Kopf ist es neutral. Es gibt keinen Begriff, den ich zuordnen kann. Es hat nichts mit Pflicht zu tun. Auch nicht mit Erklärung. Es war auch nie Unterrichtstoff in der Schule. Mit der Zahl 16 zum Beispiel hat es keine Verbindung. Es hört sich gut an, bennen. Es spricht sich gut. Es ist eher wie ein Laut. Ist es von Schwitters?, nein?“

 

bennen, ne, nie gehört. Ja, ich würde sehr gern was dazu sagen, aber mir fällt nichts ein. Ich wandele jetzt und benne und dann komme ich wieder. Ja, ich suche die zweite Schicht hinter der Oberfläche. Die obere Schicht hänge ich dann an meinen Frühstückstisch...“

 

bennen ist für mich Luxus, Ästhetik und Lifestyle“.

 

Als ich ein Kind war, hatte ich keinen Freund. Das war damals so. Ich war eher so für mich. War auch gut so. Ich hatte ein Lieblingshuhn. Dieses Huhn trug ich spazieren. Es war dann immer ganz still. Das Huhn und ich. Das Huhn hielt ich mit der rechten Hand vor meiner Brust. Ich stellte mir vor, König zu sein und eine Parade von Volk abzuschreiten. Deswegen guckte ich ganz ernst. Und den linken Arm trug ich gerade nach unten. So wie man geht, bei einer Parade, wenn man König ist. Meine Mutter stellte sich dann hin, verschränkte die Arme und sagte bekümmert: was soll nur aus Dir werden. Das war schon störend. Aber das Huhn war immer ganz still. Und ich auch, bei der Parade. So was ist, glaube ich, bennen“.

 

Kann es sein, dass die Münchner zu pennen bennen sagen?“

 

Hab schon immer gebennt. Es ist Wohlbefinden gepaart mit unsinnig genußvollen Handlungen. Zum Beispiel die Sache mit den mundgroßen Papierservietten. Die gabs damals auf Ibiza, als ich da gelebt habe, vor Jahren. Also aus diesem türkisfarbenen Plastikbehälter jedesmal eine mundgroße Papierserviette mitnehmen nach Deutschland und irgendwo beim Weg zur Arbeit hier flattern lassen. Aus dem Auto, bei der Rotphase der Ampel und natürlich parallel zum sofortigen schnellen Anfahren. Da fliegt das dann durch den Fahrtwind wie wild geworden. Bennen eben!“

 

bennen? Ist das Wort für das, was einem am meisten fehlt. Muss jeder ja selbst wissen. Wird vielleicht auch für jeden anders sein. Weiss noch nicht, was mir am meisten fehlt. Komme aber noch drauf.“

 

Den Mut haben, zu meiner Chefin zu sagen: Sie sind fast so dünn, wie unser Gummibaum. Das ist bennen. Das bennt dann gut in einem.“

 

bennen - gut das es ein Wort auf Vorrat gibt. Für schlechte Zeiten.            Man kann ja nie wissen.“

 

bennen ist Vintage, oder seventies.“

 

Kurt freut sich, seit Michael und Luzia bennen in die Welt liessen...“

 

"bennen - ist der Begriff für die Vermessung des Firmaments."

 

Das ist ein Zinnober-Wort, bennen. Bei Zinnober ist alles möglich. Es ist eines von den Dingen zwischen Himmel und Erde, die neu sind. Und vielleicht nicht gebraucht werden. Aber wenn es danach geht. Was gibt es alles, was nicht gebraucht wird und doch da ist. Meine Schwiegermutter zum Beispiel. So wie die Fettecke bei Beuys. Wurde die gebraucht? Die hat auch keiner gebraucht. Aber die hat auch keiner verstanden. Oder kaum einer. Wissen Sie, warum er das Fett in die Ecke gemacht hat? War das bennen?“

 

bennen ist ein gutes Wort. Sympathisch. Wie baden oder bummeln".

 

"bennen - endlich mal ein Wort, mit dem man mir nicht ein neues Bier oder eine neue Strumpfhose verkaufen will. Sonst kommen Worte bei uns ja aus dem Vermarktungsbereich oder aus dem angelsächsischen, you know. bennen -  noch sinnfrei - werden wir es mit schönem Sinn im Miteinander füllen und - später mal berichten.
 

 

"Bei uns in Persien haben wir viel mehr Wörter zur Verfügung. Manchmal ist es hier in Deutschland so, dass wir etwas erklären möchten, aber es gibt kein Wort dafür. Das ist irritierend. Dieser Moment verdeutlicht, zwischen zwei Welten zu stehen. Wir freuen uns über bennen, ein internationales Wort mehr, um sich mitzuteilen“.


 

 

 

   Foto: Michael Kiener